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S P E C T R A

 

Mein Littrow-Spektrograph

Um Spektren in hoher Auflösung zu bekommen, hab ich mir einen Littrow-Spektrographen (LISP1) gebaut. Die wesentlichen optischen Teile sind das Gitter mit 50x50mm Kantenlänge und 1200 Linen/mm, blazed at 2800Å, sowie ein achromatisches Objektiv von 330mm Brennweite und  f/5 Öffnung und ein 90°Prisma zur Umlenkung des Strahlengangs. Das Objektiv fungiert  gleichzeitig als Kollimator und als Aufnahmeobjektiv (Littrow-Prinzip). Wird ein Spalt benutzt, so wird das Objektiv auf Spalt (Lichtquelle) und CCD gleichzeitig fokusiert. Bei nicht eingesetztem Spalt wird mit dem Teleskop scharfgestellt. Der Anstellwinkel des Gitters läßt sich über eine Schraube regulieren, so daß das gewünschte spektrale Fenster auf dem CCD erscheint. Verschiedene Anschlußadapter erlauben die Beobachtung mittels Okular/Auge, Video- oder CCD-Kamera. Eine genaue Spezifikation der technischen Parameter gibt es hier).

 

Fig.5: Einzelteile: Gitter, Objektiv, Umlenkprisma. Verschiedene Adapter
können benutzt werden, um Okulare oder Kameras anzuschließen.

 

Fig.6: Erste Tests mit Video-Kamera and 50mm  f/2 M42-Objektiv. Der Spektrograph ist an der Deklinationsachse  des Teleskops befestigt. Über drei lange Schrauben läßt sich das Objektiv fokusieren. Die Vierte dient zum Einstellen der Gitterneigung. Der schwere Alu-Anschluß für das C11 wurde später durch ein System aus Ringschwalbe und M42-Zwischenringen abgelöst. (Abb.8)
Außer  dem Celestrongewinde lassen sich auch M42/T2 und 2"-Anschlüsse benutzen.

 

 

Fig.7: Warten auf die Sonne.

Fig.8: Hier ist einer der einsetzbaren Spalte abgebildet. Er wurde
aus den Schneiden eines Bleistiftanspitzers hergestellt.

 

Fig.9: Fertig, um an das C11 angeschlossen zu werden. Original Celestron Radial-Guider wird zum aufsuchen benutzt. Auch eventuelles Autoguiding ist so möglich. Der Ring erlaubt eine steifereVerbindung mit dem Teleskop (siehe Fig.:11).

 

Fig.10: Hier ist ein 500mm f/8 Spiegelobjektiv angesetzt.
T2-Ringe und M42-Zwischenringe erlauben einen flexiblen Wechsel der Optiken.

Fig.11: Spektrograph und CCD-Kamera zum ersten Mal am Teleskop (8/02/2005).

 

Fig.12: Die maximale Geschwindigkeit der Original-Steuerung der G11 ist mit 16X zu langsam. Sie kennt auch kein "Goto". Sie wurde deshalb durch ein computergesteuertes "Mel-Bartels-System" ersetzt, das mit 24V betrieben wird. LX200 Kompatibilität erlaubt nun eine skriptgesteuerte Funktion des ganzen Systems inkl. Goto...

 

Neue Montierung und WebCam-Guider

Im Januar 2007 wurde die Losmandy G11 durch eine WAM 6000 ersetzt. Die Nachführung wird jetzt von einer WebCam gesteuert.

 

Erste Tests

Fig.13: Spektrum einer Energiesparlampe. Eventuell nützlich für die Kalibration?

 


Click to sEmissionslinien it full resolution

Fig.14: Spektrum einer Neonlampe. Hellste Linie bei 5852.5Å.

 

Fig.15: Tief im roten Bereich des Sonnenspektrums.  Terrestrische Atmosphärische O2-linien (Tellurische Absorptionslinien bei 6820 Å.)

 

Fig.:16: Aus zahlreichen Einzelaufnahmen zusammengesetztes Spektrum der Sonne im visuellen Bereich (anklicken für volle Auflösung).
Aufnahmedaten: Keine Optik vor dem Spalt (M), Kamera ST8e,  jeweils 1.8s Belichtungszeit, Binning 2x6.

 

Unter den Sternen

Durch das anhaltend schlechte Wetter bedingt, war First-Light erst am 30.8.2005. Erfreulicherweise war es viel einfacher als gedacht, helle Sterne aufzusuchen. Die Belichtungszeiten bei den ausgwählten hellen Sternen lagen im Sekundenbereich, bei moderat gekühltem CCD. Ein vorher nicht gekanntes Problem tat sich durch das Zusammenwirken einer leichten Verdrehung der Kamera auf (0.°9- 2.°2) und dem Pixel-Binning auf. Hierdurch reduzierte sich die maximal erreichbare Auflösung deutlich.

Nichts desto trotz bin ich mit den ersten Ergebnissen sehr zufrieden.


Fig.:17a: Oberes Bild. Ohne Spalt aufgenommenes Spektrum der Wega im violetten Bereich.  Wasserstoff Balmer-Linien Hδ (ganz rechts) bis Hν, sowie Ca K-linie bei 3393.7Å. Die Abstände der Wasserstofflinien werden zu kürzeren Wellenlängen immer kleiner. Das Limit liegt bei 3646Å. Wega ist ein Zwergstern vom Typ A0V. Der relativ hohe atmosphärische Druck verbeitert bei diesen Sternen die Spektrallinien deutlich und bedingt das verwaschene Aussehen.
 


 Fig.:17b: Anders dagegen im unteren Bild, welches die Balmer-Grenze im Spektrum von Deneb zeigt. Hier sind die Linien viel schärfer. Als Supergiant gehört er zum Spektraltyp A2Iae und damit zu den hellsten Sternen überhaupt.
 


Fig.18: Spektrum der Wega aus Fig.17a als Grafik mit Specview dargestellt. (Nur Wellenlägen kalibriert).

 

(Specview   is a product of the Space Telescope Science Institute, which is operated by AURA for NASA.)
 


 Fig.19: Zum Vergleich mit Fig.18 ist hier das Spektrum einer Modelatmosphäre der Wega im violetten Bereich gezeigt. (Quelle: http://gaia.esa.int/spectralib/spectralib1A/SpectraLib1a.cfm )
 


Fig.20: Spektrum einer Modelatmosphäre von Deneb im violetten Bereich. Die in der Bildunterschrift
zu 17b erklärte Beobachtung der schärferen Linien kann hier bestätigt werden. Weiter lassen sich hier mehr Balmerlinien abzählen, was auf einen deutlich niedrigeren Elektronendruck in de Atmosphäre eines Supergiganten zurückzuführen ist. (Quelle: http://gaia.esa.int/spectralib/spectralib1A/SpectraLib1a.cfm )

(Specview   is a product of the Space Telescope Science Institute, which is operated by AURA for NASA.)

 

Fig.19: Wega, ein ca. 20Å breiter Bereich um die Hα-linie ist hier vergößert dargestellt.
Die meisten anderen Linien werden durch H2O in unserer Atmosphäre verursacht.

 

Spektren einiger Sterne (Tabelle 1)

Bezeichnung

Spektraltyp

Bereich

Instrumente

Besonderheiten

Datum

42-And

 B7Ve

 Hα

 CG11,LISP1,ST-8e

Emissionslinien

 

β-Aql

 G8VIvar

 

 CG11,LISP1,ST-8e

 

 

σ-Aql

 B3V

 

 CG11,LISP1,ST-8e

 

 

γ-Cas

 B0VIe

 Hα

 CG11,LISP1,ST-8e

Emissionslinien

 

ρ-Cas

 F8Iavar

 Hα

 CG11,LISP1,ST-8e

 

 30.10.05

57-Cyg

 B5V

 

 CG11,LISP1,ST-8e

Spektrosk.Doppel*

 

α-Cyg

 A2Ia

 Hδ-H9

 CG11,LISP1,ST-8e

 

 5.9.05

P-Cyg

 B1pe

 Hα

 CG11,LISP1,ST-8e

Emissionslinien

 16.10.05

α-Lyr

 A0V

 Hα

 CG11,LISP1,ST-8e

 

 

β-Lyr

 B7Ve+A8p

 Hα

 CG11,LISP1,ST-8e

Emissionslinien

 

δ2-Lyr

 M4IIvar

 

 CG11,LISP1,ST-8e

 

 

ζ2-Lyr

 A3

 

 CG11,LISP1,ST-8e

 

 

κ-Del

 G5IV

 

 CG11,LISP1,ST-8e

 

 

ι-Peg

 F5V

 

 CG11,LISP1,ST-8e

 

 

ζ-Uma (Mizar)

A2V

CG11,LISP1,ST-8e

Spektrosk.Doppel*

 20.9,16.10.05

Tabelle 1

 

Verbesserungen

Generell:

Für den Einsatz mit Spalt:

 

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