Obwohl es am 14.2. bei klarem Himmel einen störenden, böigen Wind gab, hab ich doch ein erstes Bild mit der neuen Kamera am 16″RC gemacht. Ich wollte endlich wissen, ob der 0.7x Reducer den großen Chip ausleuchtet und scharfe Sterne bis in die Ecken produziert.
Wie man auf dem Bild vom Orion-Nebel sieht geht es. Da fiel mir doch ein Stein vom Herzen. Allerdings geht jetzt ohne Flats nichts mehr. Ich hab noch keine befriedigende Lösung für eine RGB-Kamera gefunden. Entweder hat man im Roten oder im Blauen zuwenig Signal. Hier war der grüne Kanal völlig überbelichtet, weshalb ich aus Blau und Rot ein synthetisches Grün zusammengerechnet habe.
Bei dem Bild hab ich auch zum ersten Mal eine neue Technik benutzt, um die vielen Gigabytes und insbesondere die Rechenzeit im Zaum zu halten. Ein einzelnes Fits-RGB hätte sonst fast ein halbes Gigabyte …
Die Raw-Datei wird dabei zunächst mit dcraw in eine Tiff-Datei verwandelt, die immer noch die mit der Bayer-Matrix maskierten Pixel enthält. Ein kleines Pythonprogramm erstellt dann aus RGGB drei Grauwertbilder, für jeden Kanal eins. Im Ergebnis so, als hätte man mit einer BW-CCD Kamera und 3 RGB-Filtern gearbeitet. So werden aus 36 Megapixeln 9 pro Bild. Man kann jetzt Verarbeitungsschritte, wie die Entfernung von Pixeldefekten bei Flats vornehmen, oder die oben beschriebene Eliminierung des Grün-Kanals, … was bei der Kalibration mit RAW-Files nicht geht, da sich in dem Format nichts wieder abspeichern läßt.
Die folgenden Arbeitschritte in PixInsight, also das Pre-Processing, die Registrierung und das Stacking laufen ziemlich flott. Das fertige RGB-Bild hat dann allerdings total vermurkste Farben. Nur mit Photoshop konnte ich die Verhältnisse einigermaßen hinbiegen.
Es wurden 4 Bilder zu je 45sec Belichtungszeit und 8 zu je 360sec zuzüglich Flats und Bias verarbeitet. Na ja, die können es noch was besser:
Hubble’s sharpest view of the Orion Nebula
https://de.wikipedia.org/wiki/Orionnebel