Als man vor 50 Jahren, starke, extragalaktische Radioquellen mit optischen Objekten zu identifizieren versuchte, fiel eine besondere Klasse von Galaxien auf, die man fortan als cD-Galaxien bezeichnet hat. Sie befinden sich fast immer in Galaxienhaufen, sind dort mit Abstand die leuchtkräftigsten, befinden sich meist im oder in der Nähe des Zentrums, sind von elliptischer Gestallt, umgeben von einem diffusen Halo, welcher dynamisch eher schon zum Galaxienhaufen gehört. cD-Galaxien sind sehr reich an Kugelsternhaufen.
Am Himmel findet sich der kompakte Galaxienhaufen Abell 2199 nur 4° nordöstlich vom bekannten Kugelsternhaufen M13. Sein Durchmesser von etwa 2°, entspricht 4 Mpc, bei einer Entfernung von 130 Mpc. (Abell 2199 in Zahlen).
Er bildet zusammen mit den Abell-Haufen 1367 (Leo), 1656 (Com), 2147, 2151 (Her) und 2197 die Große Mauer (CfA2 Great Wall).
NGC 6166 dominiert alle anderen Galaxien in Abell 2199. Ein bischen rechnen mit den Daten aus dem Bild (1 pixel = 0.956″, 130 Mpc) gibt einen Durchmesser von 0.14 Mpc = 465000 Lj. Sie ist damit eine der größten und leuchtkräfitigsten bekannten Galaxien überhaupt, im Röntgenbereich sogar die hellste. Viele cD-Galaxien haben multiple Kerne, was oftmals auf Verschmelzungsprozesse hindeutet. 39000 Kugelsternhaufen sind auch nur schwer zu überbieten.