Optik des 1m-Cassegrain am OHL. Teil 3

Wir wollen mal zu dem Teleskop eine Barlow-Linse hinzufügen, welche die Brennweite auf 30m verlängert. Man hat dann mit einem 10mm Okular eine Wahnsinnsvergößerung von 30000 / 10 = 3000. Damit könnte man jede Menge Aliens entdecken. Im ersten Schritt …

setzen wir dazu eine Linse deutlich vorm Brennpunkt des Teleskops ein.

In den alten Zeilen 2 und 3  stand TH 1879.666, da tragen wir mal 1820 ein.

In Zeile 4 spezifizieren wir eine einfache, symmetrische  Zersteungslinse aus dem Flintglas F2. Die Radien sind 400mm die Dicke sei 20mm.

Wir fragen SYNOPSYS was hinten raus kommt …

Aha, ein Fernrohr mit 33.7m Brennweite.

Wir nutzen jetzt unseren Optimierer um, wie in Teil 2 schon beschrieben, die 30m Brennweite zu bekommenzu bekommen.

Vielleicht geht das ja noch besser, wenn wir eine zweite Linse aus einem anderen Glas einführen? Zeile 5:

und optimieren 50 Iterationen

Hier haben wir zusätzlich nach besseren Radien für 4,5,6 gefragt.

Bei jetzt kleinerem Maßstab von 0.2mm bekommen wir bessere Spotdiagramme am Rand, aber in der Mitte wird es schlechter. Sphärische Abberation. Bei der hohen Vergrößerung hätte man nichts von einem großen Bildfeld. Man sieht so ja auf winzige Objekte (Planeten, Doppelsterne …) in der Bildmitte …

Aber rechnen wir mal nach. Angenommen wird ein Seeing von 2″. Was ist das im linearen Maßstab x, also in mm, in der Fokalebene?

x = 30000 * 2 / 206000 = 0.29 mm

Aha, auch der blaue Fleck links auf der optischen Achse verschwindet im Seeing, d.h. ist nicht von einer perfekten Optik zu unterscheiden.

Im nächsten Teil kommt der neue Korrektor, den Harrie Rutten uns gestern geschickt hat.