Die in der folgen Bildergalerie gezeigten extra-galaktischen Objekte sind wunderschön und trotzdem völlig unbekannt. Man findet sie im PGC-Katalog mit der ziemlich einfachen SQL-Abfrage:
SELECT ra,dec,anames FROM pgc WHERE otype LIKE ‘GM%’ AND logd25>5.0 AND anames LIKE ‘%VV%’;
otype steht für ‘Object Type’, ‘logd25’ für den scheinbaren Durchmesser,
IC 1101 gilt als die größte bekannte Galaxie. Sie findet sich im Sternbild Jungfrau, knapp 19° südlich von Arkturus. Mit einer Rotverschiebung von z = 0.0779, was einer Entfernung von mehr als einer Milliarde Lichtjahren entspricht, ist sie das bisher entfernteste Objekt, das ich mit dem neuen Fernrohr fotografiert habe. Das ist weit jenseits aller großräumigen Strukturen, die unseren näheren Kosmos dominieren. Als Fluchtgeschwindigkeit erhält man cz = 23370 km/s.
Mit einem Durchmesser von ca. 6 Millionen Lichtjahren, das ist mehr als 50 x der Duchmesser unserer Milchstraße, dominiert IC 1101 den reichen Galaxienhaufen Abell 2029, zu dem sie gehört. Im Vergleich zu ihr sind die anderen Mitglieder des Haufens kaum aufgelöst.
Wenn man Informationen über solch einen Galaxienhaufen sucht geht man z.B. zum Centre de Données astronomiques de Strasbourg (kleiner interessanter Umweg) dort gibt man in das Suchfeld von Vizier, der Datenbank aller Kataloge, als gesuchten Katalog “ACO” ein und bekommt zwei Kataloge als Antwort geliefert. (x)
VII/4a das ist der ursprüngliche Katalog von Abell von 1958 … erweitert um den Zwicky Katalog.
VII/110A ist die neuere, auf den südlichen Himmel erweiterte Version.
Wenn ich auf VII/110A/table3 klicke bekomme ich eine neue Seite. Hier kann ich dann z.B. in das Feld “ACO” 2029 eingeben um Infos über unseren Galaxienhaufen zu erhalten. Man kann auch den ganzen Katalog downloaden. Dazu klickt man sich zu (x) zurück. Klickt man dort auf “ReadMe+ftp”, so erhält man eine ausführliche Beschreibung des Katalogs. Oben auf der Seite finden sich 6 Reiter zur Auswahl. Klickt man auf den ganz rechts “tar”, so bekommt man den ganzen Katalog zum download. Steckt man den in eine Datenbank, so hat man noch viel interessantere Verknüpfungsmöglichkeiten der Daten. Beispiele zeige ich mal in einem zukünftigen Beitrag.
Weitere Galaxien-Kataloge finden sich unter: ngc, ugc, pgc, arp, hickson, 2dfgrs, SDSS DR9, 6dfgs, lrg …
Kataloge zu Galaxienhaufen: mcg, maxBCG, rcs, hudf …
Welche Programmiersprache soll man als angehender Astrophysiker lernen? Das ist heute zum Glück recht einfach zu beantworten: Python !!!
Python erfreut sich in unserer Wissenschaft zunehmender Beliebtheit, da es unzählige Programmierprojekte gibt, die beständig daran arbeiten unsere eigene Softwareentwicklung zu vereinfachen. Am besten installiert man sich Python von Continuum Analytics, das es für Windows, Mac und Linux gibt. Wer aber die im folgenden erwähnten Pakete nutzen möchte, dem sei gleich gesagt, daß man das alles nur unter Linux richtig nutzen kann. Also hier eine Blick in die Schatzkiste:
Gute Frage. Als Antwort kommt wahrscheinlich riesig, unendlich … kann sein, aber das meine ich nicht. Genauer gefragt, wieviele Quadratgrad hat die Kugel (Himmelskugel) ? Fangen wir dazu zweidimensional mit dem Kreis an. Umfang U = 2*Pi*r also in Einheiten des Radius 2*Pi [rad] auch noch aus der Schule als Bogenmaß bekannt oder 360° im Winkelmaß. Somit entspricht 1 rad 360 / (2*Pi) = 180 / Pi = 57,29577951°…
Analog Kugel: Oberfläche 4*Pi*r^2 oder 4*Pi [rad^2], aha 41252.96… Quadratgrad (hat der Himmel). Wozu sollte man sich das merken ? Das ist nützlich wenn man ein Gefühl dafür bekommt, was es bedeutet wenn:
Wem die Erklärungen zu pysikalischen Begriffen in Wikipedia zu kompliziert sind, der sollte gelegentlich hier nachschlagen: http://www.spektrum.de/lexikon/physik/
Manchmal weiß man nicht wohin das Teleskop gerade zielt. Mit Himmelsatlas oder Sternkarte kommt man nicht weit. Die Ausschnitte sind viel zu klein und eine kurzbelichtete Probeaufnahme zeigt überwiegend schwache Sterne, die in keiner Karte verzeichnet sind. Hier hilft der am Internet hängende Computer mit Software weiter, die unter dem Stichwort ‘Platesolving’ zu finden ist.
Bei den Aufnahmen von M66 fielen mir Probleme mit der Nachführung auf. Irgenwie lief die Montierung (AOK WAM-6000) zu schnell. Dunkel erinnerte ich mich, daß ich mal vor bald zwei Jahren, bei der Aufnahme des Saturn da rumgefummelt hatte.
Ein Bild der ersten Galaxie, das mit dem neuen Fernrohr, der neuen Kamera und dem neuen Reducer fotografiert wurde, konnte ich trotz des anhaltend schlechten Wetters, am 10.4. gegen 23 Uhr gewinnen.
Manchmal will man ja ein ziemlich exotisches Objekt am Himmel finden, das z.B. auf so einen schönen Namen wie
J192748.6+735802 horcht. Die beim Amateur beliebten Planetariumsprogramme helfen oft nicht weiter.
Man kann es dann bei sky-map.org versuchen oder man ruft Aladin
Das Wetter blieb schlecht und so wuchs der Wunsch irgendwo dran zu drehen, um Klarheit zu gewinnen.
Wenn justieren nicht hilft, ist insbesondere der Astigmatismus gefährlich. Er könnte wie bei einem Brillenglas in die Opik eingeschliffen sein (ungewollt, worst case) oder durch Verspannung eines Spiegels hervorgerufen werden.
Was tut ein Physiker, wenn er so nicht weiterkommt? Er macht ein Modell. In diesem Fall wollte ich die häßlichen Sternbildchen so gut wie möglich verstehen. Für anstehende Experimente dieser Art gibt es hervorragende Software zum download, die in der Lage ist solche Probleme zu studieren: Synopsys. (unbedingt ansehen)